VfL Holsen: Abschied von Kapitän Vossenkämper

Vossenkämper

Mach’s gut, Capitano - Holsens Kapitän Jan-Henrik Vossenkämper hört auf. Der Familie zuliebe. Abschiedsspiel am Sonntag.

Wenn es stimmt, was man sagt und man den wahren Wert eines Spielers erst dann erkennt, wenn er nicht mehr da ist, dann steht der VfL Holsen vor einer solchen Erfahrung: Der Kapitän geht von Bord. Jan-Henrik Vossenkämper – ältester und dienstältesten Spieler, Leistungsträger und Herzstück des Holser Landesligateams – sagt dem Fußball Servus und bestreitet am Sonntag sein Abschiedsspiel am Schluchtweg – dort, wo „Vossi“ mit dem VfL etliche Schlachten schlug, Erfolge feierte und eigentlich kaum wegzudenken ist.


Die Spieler der 2. und 3. Mannschaft, Offizielle des Vereins, Weggefährten gemeinsamer Fußballtage sowie natürlich Familie, Freunde und seine aktuelle Mannschaft werden am Sonntag dabei sein, wenn der „Capitano“ zum letzten Mal die Kapitänsbinde trägt und die erste Mannschaft des VfL Holsen im Vorbereitungsspiel gegen den TuS Tengern (Anstoß 15 Uhr) aufs Spielfeld führt. Doch dieser große Bahnhof ist eigentlich gar nicht so sein Ding: „Mit meinem letzten Spiel und dem Drumherum habe ich mich eigentlich noch gar nicht beschäftigt. Ich möchte einfach noch mal ein bisschen zocken und Spaß haben. Ich spiele einfach gerne.“

Doch Vossenkämper hat ausgespielt. Selbstbestimmt. Im Alter von 32 Jahren macht er Schluss. Der Familie zuliebe. Der kleine Moritz ist zwei und macht die Gegend unsicher, mit Ehefrau Jenny läuft der Hausbau in Herringhausen und für seinen Arbeitgeber Brax ist er unter der Woche in der Niederlande unterwegs. „Ich kann nicht mehr regelmäßig trainieren. Und so lässt sich der Anspruch, den ich an mich als Fußballer habe, einfach nicht mehr erfüllen“, erklärt Jan-Henrik Vossenkämper.

Dieser Anspruch ist hoch. Mit dem VfL Holsen wurde er mehrfach Kreispokalsieger, zuletzt drei Mal in Folge. Besonders süß schmeckte der erste Kreispokalsieg 2010/2011, als die Holser im Finale den SC Herford mit 4:1 bezwangen – mit zwei Toren des Herforders Vossenkämper. „Auch der Landesliga-Aufstieg war überragend, ein richtig geiles Jahr mit überragenden Menschen und Charakteren“, pickt „Vossi“ ein weiteres Highlight heraus. Die Flutlichtspiele im Westfalenpokal, „als wir Beckum zerstört haben“, hat der „Capitano“ ebenfalls für sich abgespeichert.

»Das Zurücklaufen überlässt er anderen«

Vielleicht wäre für den Offensivakteur, der als Mittelstürmer begann, Linksaußen spielte und mittlerweile seine Trikotnummer, die Nummer zehn, auf dem Spielfeld verkörpert, in seiner Laufbahn noch ein bisschen mehr drin gewesen. „Doch er versteht es ja bis heute perfekt, jedem möglichen Kopfballduell aus dem Weg zu gehen und das Zurücklaufen anderen zu überlassen“, stichelt Tim Wächter. Der kann es sich erlauben, schließlich verbindet die beiden eine enge Freundschaft und eine Hochzeit mit Wächter als Trauzeuge. „Als Kapitän hat es Vossi geschafft, sowohl die älteren als auch die jungen Spieler abzuholen und mitzunehmen. Es gibt eigentlich niemanden, mit dem er mit seiner offenen Art nicht klarkommt“, so Tim Wächters Kompliment für seinen Mitspieler und Freund.

Vossenkämper

„Freunde, Freundschaften, die Gemeinschaft und das herausragende Vereinsleben“, sind es dann auch, die Jan-Henrik Vossenkämper aufzählt, wenn man ihn nach seiner Zeit beim VfL Holsen, seiner sportlichen Herzensangelegenheit fragt. Nur einmal, in der Saison 2013/2014, wagte er den Absprung und spielte für den FC Bad Oeynhausen – um bereits ein Jahr später an den Schluchtweg zurückzukehren. Warum er nicht weiteren Angeboten, wie zum Beispiel den jährlichen Anfragen von seinem Jugendverein Kirchlengern erlag ? „Ich liebe Holsen“, so „Vossis“ sportliche Liebeserklärung.

Und jetzt das Abschiedsspiel. Natürlich mit seiner Jenny, Wirbelwind „Mo“ („er ist ein Rechtsfuß, wird wahrscheinlich ein Zehner wie ich“), Mutter Bärbel und Vater Hans-Jürgen – „mein größter Kritiker, von dem ich regelmäßig mein Fett abbekommen habe und der kein Spiel verpasst.“ Ganz sicher auch nicht das letzte am Sonntag.

„Es ist einfach schade, dass so jemand geht“, sagt Marcel Becker. Der Oberbauerschafter gehört zu „Vossis“ besten Freunden und Mitspielern und glaubt zu wissen, wie es ist ohne den Kapitän: „Unser Capitano geht von Bord. Er wird eine große Lücke hinterlassen, auf und neben dem Platz. Er wird uns fehlen !“

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